Häuser für arme Familien

Häuser für arme Familien

Wir haben 2006 begonnen, für Witwen, die bereit waren, zu ihren eigenen Kindern auch Straßenkinder bei sich aufzunehmen, kleine Häuser zu bauen. Bisher wurden an die 800 solcher Wohneinheiten mit Nebengebäuden errichtet. Nun hat sich aber eine neue Situation ergeben. Familien, die 1994 während des
Genozids in Rwanda in die umliegenden Nachbarländer geflüchtet sind, kommen zurück und finden von ihren ehemaligen Häusern nur mehr verfallene Ruinen vor. Auch Besitzansprüche können nun nicht
mehr geltend gemacht werden, und viele Grundstücke haben sich andere, ebenso arme Familien, angeeignet.

Diese zurückgekommenen Familien haben nun Priorität bei der Zuteilung neuer Wohnhäuser und Grundstücke. Dadurch hat sich das Projekt „Witwenhäuser“ in das Projekt „Häuser für arme Familien“ umgewandelt. Durch die Erzählungen unserer Priester in den Pfarrgemeinden, bekamen sie von Bischof Edouard bei seinem Amtsantritt die Aufforderung, die Familien der Pfarrgemeinden zu Hause zu besuchen. So konnten sie sich selbst ein Bild von der Lebenssituation vieler Familien machen. Unsere Entscheidung, arme Familien in die weitere Auswahl für neue Wohneinheiten einzubinden, wurde dadurch bestätigt.

„Ich war zutiefst betroffen, unter welchen Lebensumständen noch sehr viele Eltern und deren Kinder leben müssen. Angefangen von zerfallenen Mauern, Dächer, wo dem Regen kein Einhalt geboten wird, Grundstücke, wo der Humus bei jedem Regen weggespült wird, Schlafplätze auf Matten aus Bananenschalen, keine Fenster, die Schutz vor Kälte und Wind bieten und die Düsterheit in den Räumen, die notdürftig mit Stricken und Decken in verschiedene
Nutzungseinheiten geteilt werden.“

Ehemaliger Pfarrer Pater Alexis

Unser erstes Ziel ist, diesen Familien ein menschenwürdiges Wohnen zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit den Priestern unserer Partnergemeinde und den Katecheten der einzelnen Hügelgemeinschaften werden Familien ausgewählt, deren Lebens- und Wohnsituation sich in einem erschütternden Zustand befindet und unbedingt verändert werden muss.

Mit den von Ihnen bereitgestellten Spenden ist es uns möglich, kleine rechteckig Wohnhäuser mit einem festen Dach bauen zu lassen. Diese, für europäische Verhältnisse sehr bescheidenen Häuser, bestehen aus guten stabilen Lehmziegelwänden, drei oder vier kleinen Räumen, je nach Größe der Familie, einem ordentlichen Dach und einem Nebengebäude für Dusche, Toilette und Küche. So ist die Familie vor Wind, Regen und Ungeziefer geschützt.

Die Küche im Nebengebäude hat nun auch einen Rauchabzug. Dies ist eine weitere Errungenschaft. Und weil das Kochen aus dem Wohnbereich ausgelagert ist, können Entzündungen und Erkrankungen der Augen verhindert werden. Toilette und Dusche sind mit Türen versehen, die geschlossen werden können und damit als Schutz vor den Blicken der Nachbarn dienen. Die gebauten Häuser sind alle mit einfachem
Mobiliar wie Betten, Tischen und Stühlen ausgestattet, die jeweils in der Tischlerlehrwerkstätte der Pfarrgemeinde hergestellt werden. Außerdem werden die Betten mit Matratzen und Decken versehen, und die Zimmer werden mit einfachen Kleiderbords eingerichtet. Auch Wasserfilterbehälter gehören zur Grundausstattung dazu.

Schließlich wird auf jedes Grundstück noch ein 1000 Liter Regenwasserbehälter aufgestellt. Eine weitere Überlegung für die Zukunft ist auch, die Grundstücke etwas größer zu kaufen, um den Familien noch das Anbauen von Lebensmitteln, wie Bananen, Süßkartoffeln, Bohnen und Maniok für ihren alltäglichen Bedarf zu ermöglichen. Momentan gibt es keine Möglichkeit für die Familien, sich einen Garten anzulegen. Jedes Jahr übergeben wir Häuser persönlich. Das ist jedes Mal eine große Freude.

Es ist uns bewusst, dass diese Änderungen mit Mehrkosten verbunden sein werden. Daher, hier an dieser Stelle, wieder die Bitte und die Hoffnung, dass die Menschen in Österreich sich von den erschütternden Lebenssituationen rwandischer Familien berühren lassen und dadurch noch viele Häuser für arme Familien gebaut werden können.

Ein Haus kostet aktuell  € 6.500,-

Bitte unterstützen Sie dieses Projekt auch weiterhin!